Solaranlagen für Fertiggaragen

Überblick: Kosten für eine Solaranlage auf dem Garagendach

Wer über den Bau einer Solaranlage auf dem Garagendach nachdenkt, wird vor allem bei einem Punkt sehr genau hin- und herrechnen: Den Kosten. Daher verrate ich in diesem Artikel, mit welchen Summen Sie für eine Photovoltaikanlage samt Stromspeicher, Wallbox und Versicherung rechnen müssen. Und da diese Kosten mittlerweile oft gefördert werden, gibt es einen Überblick der Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Und zu guter Letzt beleuchte ich das allseits beliebte Thema „Steuern“ auch noch ein wenig.

Kosten für Solaranlage auf Garagendach

Wichtig: Die richtige Kalkulation vor der Anschaffung der Solaranlage

Hinweis: In diesem Ratgeber geht es um eine „klassische“ Solar-/ Photovoltaikanlage, die das ganze Haus mit Strom versorgen kann. Wer „nur“ eine kleine Anlage anschaffen möchte, um damit zum Beispiel Strom in eine bisher stromlose Garage zu legen, der sollte sich meinen Artikel zu kleinen Solaranlagen bzw. Mini-Solaranlagen für die Garage anschauen.

Überblick: Was kostet eine Solaranlage auf der Garage?

Wer nicht nur aus rein ökologischem Gewissen handelt, der möchte mit der Solaranlage auf dem (Garagen)Dach natürlich auch Geld sparen bzw. die Investition für die Photovoltaikanlage („PV-Anlage“) wieder rausholen. Im Internet findet man verschiedene (mehr oder weniger) aktuelle Preisvergleiche für die Kosten einer Solaranlage, die einen guten Überblick ermöglichen.

Welche einzelnen Kosten gibt es?

Bestandteile Kosten Solaranlage Garage

Die einzelnen Kosten teilen sich ungefähr so auf:

  • 40% Solarmodule
  • 25% Montage
  • 20% technische Teile
  • 15% Wechselrichter

Dazu können noch Kosten für den Stromspeicher (siehe weiter unten) kommen.

Es gibt für kleinere Solaranlagen durchaus Komplettpakete online zu kaufen, die man dann zu einem Großteil selber montieren kann. Allerdings sollte unbedingt auch ein Elektriker zu Hilfe genommen werden, um alles fachgerecht anzuschließen.

Was sind die All-In-Gesamtkosten für die Solaranlage auf der Garage?

Kurz zur Einordnung, bevor die Kosten / Preise folgen: Ein Kilowatt Peak entspricht ungefähr vier bis fünf Solarstrommodulen, die auf dem Dach installiert werden. Und ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht ungefähr 3.000 bis 5.000 kWh pro Jahr.

Generell werden Solarmodule günstiger, wie die Auswertung der RWTH Aachen zeigt. Die Kosten für Anlagen mit einer Größe von bis zu 10kWp fielen innerhalb eines Jahres von rund 1.400 Euro auf unter 1.300 Euro. Allerdings war der Preisnachlass in den Jahren 2022 und 2023 nicht mehr so stark, wie verschiedene Auswertungen zeigen. Zudem hat sich die Nachfrage nach Modulen erhöht, so dass im Jahr 2024 mit keiner weiteren Absenkung zu rechnen ist.

Entwicklung der Kosten pro KWp bei Solaranlagen

Die Verbraucherzentrale NRW hat die Durchschnittskosten für die Installation einer Solaranlage (mit allen Einzelteilen und Montage!) ausgewertet. Wie man in der Tabelle sieht, gibt es einen großen Mengenrabatt, wie zum Beispiel der Vergleich einer Anlage mit 4 kWp Nennleistung mit einer 16-kWp-Anlage: Die vierfache Leistung kostet hier nur den dreifachen Preis. Das liegt unter anderem daran, dass die Kosten für die Montage im Gesamtverhältnis günstiger ist, je größer die Solaranlage ist. Dadurch fällt auch die wirtschaftliche Bilanz einer Photovoltaikanlage besser aus, je mehr Leistung sie liefert. Wenn Sie finanziellen Spielraum haben, sollten Sie deshalb die Dachfläche Ihres Hauses ruhig voll ausnutzen.

Leistung SolaranlageKosten pro KwP (brutto)Gesamtpreis Solaranlage
4 kWp1.900 Euro7.600 Euro
8 kWp1.630 Euro13.040 Euro
12 kWp1.440 Euro17.280 Euro
16 kWp1.360 Euro21.760 Euro
20 kWp1.300 Euro26.000 Euro

Auch einberechnen: Jährliche Kosten

Die Technik der Solaranlage auf der Garage muss natürlich auch gewartet werden. Diese jährlichen Kosten für Stromzähler, Wechselrichter, Wartung, Reinigung, Versicherung und seltene Reparaturen summieren sich auf durchschnittlich 250 Euro.

Wie viel Platz wird benötigt?

Ein kWp entspricht ungefähr vier oder fünf Solarmodulen. Der Platzbedarf dafür liegt wiederum bei ungefähr 9-12 Quadratmetern.

  • Eine Einzelgarage mit Flachdach bietet relativ wenig Aufstellfläche, weil die Solarmodule auf Ständern ausgerichtet werden müssen. Es ist in der Regel die Fläche für 1-2 kWp vorhanden.
  • Auf Satteldächern haben Sie aufgrund des schrägen Dachs mehr Fläche und können normalerweise locker Solaranlagen mit einer Leistung von 4-8 kwP installieren.
Solaranlage auf Flachdach- Aufstellung

Eine Einzelgarage mit Flachdach bietet relativ wenig Aufstellfläche, weil die Solarmodule auf Ständern ausgerichtet werden müssen. Es ist in der Regel die Fläche für 1-2 kWp vorhanden.

Solaranlage auf Satteldach - Aufstellung

Auf Satteldächern haben Sie aufgrund des schrägen Dachs mehr Fläche und können normalerweise locker Solaranlagen mit einer Leistung von 4-8 kwP installieren.

Welche Kosten gibt es darüber hinaus?

Als Faustregel gilt: Wer eine PV-Anlage betreibt, kann bei sich im Haus etwa 30- 40% des selbst produzierten Sonnenstroms nutzen. Das bedeutet aber auch, dass die anderen 60-70% nicht selbst genutzt, sondern z.B. ins Stromnetz eingespeist werden. Warum ist das so? Weil man nicht genau zu dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne gerade intensiv strahlt, auch alle Stromfresser zu Hause nutzt – die Wärmepumpe für die Heizung ist evtl. aus, das Elektro-Auto hängt gerade nicht an der Steckdose und im Badezimmer läuft kein Fön.

Wer mehr selbsterzeugten Strom nutzen will, der braucht einen Stromspeicher. Es gibt dafür virtuelle und physische Varianten. Beide sind mit Kosten verbunden – mal monatlich, mal einmalig. Ob sich eine der beiden Varianten für Sie lohnt und die Kosten für die Solaranlage auf dem Garagendach damit zusätzlich wieder einspielt, sollten Sie von Ihrem Anbieter ausrechnen lassen. Durch die neue Gesetzgebung für das Jahr 2023 lohnt sich in jedem Fall, über die Eigennutzung hinaus eine Einspeisung anzubieten. Denn künftig dürfen alle PV-Anlangen zur Voll- oder Teileinspeisung genutzt werden. Die Anlagen sind lediglich technisch voneinander getrennt zu behandeln.

Kosten für den physischen Stromspeicher

Die Kosten für physische Stromspeicher sinken von Jahr zu Jahr, weil die Batterieproduktion immer günstiger wird.

Es gibt auch Online-Rechner, um sich einen Überblick zu verschaffen:

Die Preise für Lithium-Ionen-Speicher sind sehr unterschiedlich und man sollte unbedingt mehrere Angebote einholen. Im Jahre 2020 kostete ein kleiner Stromspeicher (inklusive Leistungselektronik, aber ohne Installation) mit bis zu 6 Kilowattstunden nutzbarer Speicherkapazität zwischen 900 und 1.900 Euro (ohne MwSt!) pro kWh. Wer sich einen größeren Speicher zulegen möchte, kann mit Kosten ab 600 Euro (ohne MwSt) kalkulieren.

Kosten für den virtuellen Stromspeicher

Eine super Sache: Nicht benötigter Strom wird ins Netz eingespeist und man erhält als Gegenleistung ein „Strom-Guthaben“ auf einem virtuellen Konto. So kann man nicht nur, wie eingangs erwähnt, 30-40% des selbst erzeugten Stroms nutzen, sondern bis zu 100%. Im Sommer mit viel Sonne das Konto aufladen und im Winter dann abnutzen – das kann eine gute Idee sein.

Für diese virtuellen Stromspeicher (auch „Solar-Cloud“ genannt) berechnen Energieversorger monatlichen Gebühren, die abhängig von der Größe des virtuellen Speichers sind. Pi mal Daumen können Sie mit 25 – 45 Euro kalkulieren.

Förderung von Photovoltaikanlagen und Stromspeicher

Um die Kosten für eine Solaranlage auf dem Garagendach zu mindern, stehen Eigenheimbesitzern zahlreiche Fördermittel zur Verfügung. Viele bislang vorhandene Fördertöpfe der Bundesländer sind ausgelaufen, Programme wurden nicht verlängert. Allerdings gibt es auf regionaler bzw. kommunaler Ebene eine Fülle an Fördermöglichkeit. Die Höhe der Förderungen unterscheidet sich stark. Oft gibt es sogar große Unterschiede zwischen einzelnen Regionen, Städten und sogar Stadtteilen. Anbei erhalten Sie einen Überblick über die einige kommunalen Förderprogramme aus dem Jahr 2024:

Berlin: Das Solar Plus Programm ist seit dem Jahr 2022 aktiv. Zuschüsse gibt es für Stromspeicher und PV-Anlagen, die an Fassaden oder Denkmalgeschützten Gebäuden errichtet werden.

  • Stromspeicher in Ein- oder Zweifamilienhäusern: 300 Euro pro kWh Speicherkapazität, maximal 15.000 Euro
  • Stromspeicher in Mehrfamilienhäusern: bis zu 65 Prozent der Kosten für Anschaffung und Installation, maximal 30.000 Euro
  • PV-Anlage auf denkmalgeschützten Gebäuden: bis zu 65 Prozent der Mehrkosten gegenüber den Kosten für ein nicht denkmalgeschütztes Gebäude

München: Seit Mitte 2022 ist das Förderprogramm Klimaneutrale Gebäude (FKG) vorhanden. Achtung, Fördersätze sinken derzeit alle sechs Monate ab. Aktuell gilt folgendes:

  • Netzgekoppelte PV-Anlagen auf Wohngebäuden: 265 Euro pro kWp Leistung
  • Zuschlag für Anlagen auf denkmalgeschützten Häusern und dachintegrierte Anlagen: 353 Euro pro kWp Leistung
  • Zuschlag beim Kauf von Glas-Glas-Modulen: 44 Euro pro kWp Leistung
  • Zuschlag bei Kombination mit einem Gründach: 88 Euro pro kWp Leistung

Stuttgart:  Die Stadt Stuttgart fördert die Installation von Dach- und Fassenden-Anlagen. Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Größe der Anlage. Mit jedem Kilowatt‐Peak (kWp) an installierter Leistung steigt der maximale Fördersatz um 350 Euro. Wird Feine Solaranlage auf ein begrüntes Dach oder einer Fassade errichtet , steigt der Fördersatz um weitere 100 Euro je kWp. Bei vorgenannten Anlagen‐Arten werden 50% der förderfähigen Kosten anerkannt. Kleine PV-Anlagen für das Garagendach werden mit einem einmaligen Zuschuss von 200 Euro gefördert.

Es lohnt sich also, sich bei Ihrer Kommune oder Ortsverwaltung nach den aktuellen Fördermöglichkeiten zu erkundigen. Zudem bieten einige Anbieter PV-Anlagen zur Miete an. Hier entstehen für den Hauseigentümer keine Anschaffungskosten – sondern eben nur die monatlichen Mietgebühren für die Anlage.

Mögliche Steuerersparnisse

Wer eigenen Solarstrom produziert und die überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz einspeist, wird aus steuerlicher Sicht zum Unternehmer und kann daher den Investitionsabzugsbetrag beim Finanzamt beantragen.
20 Prozent des Kaufpreises lassen sich bereits drei Jahre vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage beim Finanzamt als Betriebsausgabe geltend machen. Mit dieser Maßnahme soll die Finanzierung vereinfacht werden.

Wenn Sie Ihre Solaranlage auf dem Garagendach in Betrieb genommen haben, können Sie weitere Kosten sparen, denn dann beginnt die normale steuerliche Abschreibung. Hierbei können Sie innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren jährlich fünf Prozent der Anschaffungskosten abschreiben. Denken Sie aber auch daran, dass Sie die Einnahmen aus der Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz versteuern müssen. Im Gegenzug dafür lassen sich wiederum die Kosten für den Betrieb der Photovoltaikanlage beim Fiskus absetzen.

Häufige Fragen zum Thema Solaranlage & Garage

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